Reviews A-Z
Home 
Über uns 
Reviews A-Z 
Konzerte 
Fotos 
Archiv 
Videos 
B-Board 
Umfragen 
Links 
Kontakt 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Künstler: Voodoma

Album: The anti dogma

Erscheinungsjahr: 2009

Anspieltipp: Another me

Autor: Tobias

Mit neuem alten Sänger und einer Extraportion Leidenschaft veredelt, wird dieser Tage mit „The anti dogma“ der nunmehr bereits dritte Longplayer der Düsseldorfer Independentkapelle Voodoma veröffentlicht. Während die Lokalhelden auf ihrem Vorgängeralbum noch mit einem fesselnden lyrischen Konzept aufwarteten und auch im Ganzen ein absolut rundes Paket ablieferten, wollen sie auf ihrem neusten Streich die einzelnen Kompositionen wieder mehr in den Vordergrund rücken, die mit größerer Kompaktheit vor allem merklich an Eingängigkeit gewonnen haben sollen. Neben diesem geänderten lyrisch-konzeptionellen Ansatz versuchen Voodoma weiterhin mit einer neuerlichen Abkehr vom progressiv angehauchten Power- zurück zum Melodic Dark Metal positiv zu überraschen. Ob und in welchem Umfang dies gelingt, versuchen nachfolgende Zeilen hinreichend zu beleuchten.

Zunächst ist dabei offenherzig festzustellen, dass Bandrückkehrer und Ur-Sänger Micha Thionville gesanglich deutlich besser zur neuen eher dunklen Gesamtausrichtung der Mannschaft passt. Dennoch sollte es nicht verheimlicht werden, dass Vorgänger Holger nicht nur ein breiteres gesangliches Spektrum abdeckte, sondern auch sonst der insgesamt wohl komplettere Sänger war. Die Kapelle vergleicht das Timbre des Rückkehrers derweil mit denen der Szenegrößen Jim Morrison und Johnny Cash, den Rezensenten erinnert der Barde jedoch weit mehr an den viel nahbareren Ex-Darkseed-Sänger Stefan Hertrich. Nachzuhören gibt es diese teils frappierenden Parallelen z.B. beim Oberohrwurm der Platte namens „One second in life“, dass mit seinen kleinen technischen Arrangements aber auch in Gänze an die neuerlichen Genrekollegen reminisziert. Thionvilles Mitstreiter glänzen indessen nicht nur hier durch hohe akustische Brillanz, sondern beherrschen ihre Instrumente zu jeder der knapp vierzig Minuten Gesamtspielzeit und drücken so auch den restlichen neun Tracks plus Intro ein hochprofessionellen Stempel auf. Tonnenschwer und besonders düster drängt sich beispielsweise „Doomsday messiah“ in die Gehörgänge des Konsumenten, der in diesem Song in Windeseile einen Gassenhauer abseits aller gängigen Klischees ausmachen wird. „My religion“ dagegen schlägt eher melancholische Töne an und glänzt weniger mit Riffgewalt denn mit einfühlendem Gesang, dezenten Keyboards und einem fesselnden Schlussteil. Treibende Rhythmen und schnelle Riffs sind die Säulen des bewusst schlicht gehaltenen „Salvation calling“, das durchaus diametral zum eher weitschweifigen, aber nicht minder gelungenen „My religion“ verstanden werden darf. Ebenso hat es sich der Fünfer nicht nehmen lassen seinen vom Vorgängeralbum bekannten Partyhit „Jesus crime“, freilich in einer in die neue schöpferische Ausrichtung transponierten Variante,  erneut auf den Silberling zu pressen. Nach nur kurzer Irritation weiß jedoch auch “Jesus crime v2.0“ vor allem auf Grund seiner enorm verbesserten Produktion abermals enorm zu gefallen. Ein Umstand von dem jedoch auch das gesamte Songmaterial erstaunlich profitiert, dass durch seine homogen-ehrliche Produktion und viele technische Spielereien neben einer schnellen Euphorie vor allem aber eine überraschende Langzeitwirkung beim Konsumenten entlocken wird.

Voodoma waren und bleiben ein echtes musikalisches Überraschungsei. Trotz oder gerade wegen ihrer neuerlichen Richtungskorrekturen bereichert die Truppe aus der Rheinstadt die Hartwurstszene jedoch erneut um ein beträchtliches Hörerlebnis, dass in „Black rain“ und vorgenanntem „One second in life“ seine Höhepunkte findet und einzig durch einen teils zu laut abgemischten Leadgesang gestört wird. Spätestens aber nach „The anti dogma“ kann sich der geneigte Hörer, ganz gleich welche handwerkliche und produktionstechnische Herangehensweise die Truppe in ihrem weiteren Schaffen auch wählen wird, zumindest doch einer Sache gewiss sein: In Düsseldorf hat man ein sicheres Gespür für authentische trendfreie Melodien.

 

[Home][Über uns][Reviews A-Z][Konzerte][Fotos][Archiv][Videos][B-Board][Umfragen][Links][Kontakt]

Copyright (c) 2004. Alle Rechte vorbehalten.

tobias.dohle@reviewlution.de